Haben Sie diesen fruchtbaren Bördeboden im Garten, auf dem alles hervorragend wächst? Viele Gartenbesitzer müssen sich eher mit leichtem Sandboden oder schwerem Lehmboden regelrecht rumplagen. Pflanzen bekommen auf Sandboden nicht genug Wasser und Nährstoffe oder deren Wurzeln schaffen es nicht, den schweren Lehmboden zu durchdringen. Der gewünschte Ernteerfolg bleibt aus. Mit entsprechenden Maßnahmen können Sie Ihren Gartenboden verbessern und sich über eine bessere Ernte freuen.

Bodenarten erkennen

Die Beschaffenheit des Gartenbodens ist ganz entscheidend für das Wachstum der Pflanzen und damit auch die Ernte. Deshalb ist es wichtig, seinen Boden richtig zu kennen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Erde im eigenen Garten zu beurteilen. Zunächst können Sie anhand der Beobachtung des Bodens selbst eine Bewertung vornehmen. Bilden sich in Ihrem Garten Pfützen bei Regen und Risse bei Trockenheit, gehen Sie in der Regel von schwerem Lehmboden aus. Nehmen Sie eine Handvoll feuchte Erde und formen Sie ein Würstchen daraus. Bleibt das Würstchen stabil, spricht dies für Lehmboden. Haben Sie hingegen Sandboden im Garten, fällt das es wieder auseinander.

Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Bodenqualität ist die Beobachtung von Zeigerpflanzen. Diese Indikatorpflanzen sind meist Beikräuter, die wild in Ihrem Garten wachsen. Während Knöterich-Arten und Hederich Lehmboden anzeigen, wächst auf Sandboden unter anderem Vogelmiere sehr gern. Enthält Ihr Boden wenig Stickstoff, wird dies oft durch Habichtskraut oder Leimkraut angezeigt. Eine Übersicht über die wichtigsten Zeigerpflanzen erhalten Sie hier.

Tonhaltiger Boden
Ein schwerer tonhaltiger Boden erfordert viel Aufwand.

Boden im Gemüsebeet verbessern

Abhängig vom Bodenzustand gibt es Möglichkeiten, die Erde in Ihrem Garten aufzuwerten. Generell wirkt sich Kompost positiv auf die Beschaffenheit aus. Kompost ist ein natürliches Produkt, mit dem Sie nicht überdüngen können. Generell ist die Ausbringung von Gründünger ebenfalls sehr hilfreich, da so der Humusanteil steigt. Allerdings kann es bei Gründüngung sinnvoll sein, bestimmte Pflanzen je nach gewünschtem Erfolg einzusetzen. Dies gilt ebenso für Gesteinsmehl, bei dem die richtige Gesteinsart gemäß dem Boden ausgewählt wird.

Bei der Verbesserung des Bodens ist jedoch Geduld gefragt, da dieser Prozess mehrere Jahre dauert und kontinuierlich vor sich geht. Doch auf Ihr eigenes Gemüse müssen Sie trotzdem nicht verzichten. Wählen Sie Gemüsesorten aus, die für solche Böden geeignet sind. Schauen Sie nach Saatgut, dass für vergleichbare Böden empfohlen wird. Damit erreichen Sie trotzdem gute Ernteerfolge.

Fertiger Kompost mit Lehmboden
Hier wurde ein lehhmiger Gartenboden mit Kompost durchmischt.

Sandboden verbessern

Sandboden ist zwar leicht zu bearbeiten, kann aber Wasser und Nährstoffe schlecht speichern. Neben den allgemeinen Maßnahmen sollten Sie Sandboden nicht zu oft umgraben, maximal alle 4 Jahre nach einer Fruchtfolgeperiode. Sonst stören Sie das empfindliche Gleichgewicht im Gartenboden. Düngen Sie den Boden jedes Frühjahr gut mit Kompost. Um die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens zu erhöhen, greifen Sie auf Betonit Gesteinsmehl zurück. Mulchen Sie den Boden rund um Ihre Pflanzen gut, damit das Wasser nicht zu schnell verdunstet. Nutzen Sie im Sommer Pflanzenjauchen als zusätzlichen Dünger.

Lehmboden verbessern

Durch die hohe Feuchtigkeit wird Lehmboden im Frühling nur langsam warm. Die Wurzeln Ihrer Pflanzen müssen sich später durch die schwere Erde kämpfen. Ganz abgesehen davon, dass die Gartenarbeit in diesem Fall auch beschwerlicher ist. Lehmböden sollten Sie mindestens einmal im Jahr umgraben. Graben Sie unter, was Ihnen aus Ihrem Garten zur Verfügung steht. Das kann neben Kompost, Laub und Gründünger auch Häckselgut von Ästen oder Ziergräsern sein. Als Gründüngung empfehlen sich Pflanzen wie Lupinen, die den Gartenboden mit ihren Pfahlwurzeln tiefgründig auflockern. Zusätzlich können Sie durch Zugabe von Sand den Boden verbessern. Achten Sie darauf, dass Sie den Boden nicht betreten, wenn dieser sehr feucht ist, da er schnell verdichtet.

Lehmböden
Vorsicht beim Betreten von Lehmböden.

Nährstoffarmen Gartenboden verbessern

Nährstoffarmer Gartenboden ohne Bodengare lässt sich zwar gut mit Kompost und Gründüngung verbessern. Je nach Zustand des Bodens rechnen Sie trotzdem mit einem länger währenden Prozess. Als erste Maßnahme säen Sie eine Mischung aus Winterroggen als Bodendurchlüfter und Winterwicke als Stickstoffsammler. Durch eine zusätzliche Düngung mit Hornspänen und Urgesteinsmehl bringen Sie Stickstoff und wichtige Mineralien in die Erde. Lassen Sie den Boden immer bedeckt, damit die Nährstoffe nicht durch Erosion abgetragen werden.

Hochbeete als Alternative

Bei schwieriger Bodenbeschaffenheit können Hochbeete eine Alternative sein. Mit klassischen Hochbeeten schonen Sie gleichzeitig Ihren Rücken. Oder Sie nutzen niedrige Hochbeete mit 30 bis 40 cm Aufbauhöhe wählen. In diesen Beeten gedeiht Ihr Gemüse nicht nur auf guter Erde, sondern auch bei höheren Bodentemperaturen.

Hochbeet mit Gemüse
Die schnellste Lösung für problematische Gartenböden sind Hochbeete.

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