Häufig wird der Kompost auch das schwarze Gold des Gärtners genannt – und das zu Recht. Kompost ist ideal geeignet, um den Humusanteil Ihres Bodens zu erhöhen und Ihre Pflanzen mit Nährstoffen zu versorgen. Dabei ist Kompostieren sehr günstig, denn Sie verwenden Ihre Abfälle aus Küche und Garten. Doch der Komposter muss mit Bedacht gefüllt werden und benötigt etwas Pflege.

Grüne Abfälle auf dem Kompost
Aus Küchenabfällen wir das schwarze Gold der Gärtnerin und des Gärtners.

Warum Kompostieren sinnvoll ist

Welcher Gärtner hat nicht schon von gutem humushaltigem Boden geträumt? Dieser Boden mit viel organischer Substanz bietet beste Voraussetzungen für das Wachstum Ihrer Pflanzen. Der einfachste und kostengünstigste Weg, Ihrem Boden mehr Humus zuzufügen, ist die Ausbringung von Kompost. Dafür nutzen Sie sehr sinnvoll Ihre Küchen- und Gartenabfälle. Mit dem Kompost erhalten Sie einen biologischen Dünger, der die Umwelt nicht belastet. Gleichzeitig kann der Humus aus dem Kompost die Struktur Ihres Bodens verbessern und es besteht keine Gefahr von Überdüngung. Damit ist Kompost eine hervorragende Grundlage für einen nachhaltigen Gemüseanbau.

Anforderungen an einen guten Komposter

Komposter gibt es in vielen Ausführungen und aus verschiedenen Materialien. Ob Sie sich für einen Behälter aus Holz oder Kunststoff entscheiden oder Sie lieber Metall wählen, hängt vom individuellen Geschmack ab. Berücksichtigen Sie aber, dass die Bauweise eine ausreichende Luftzufuhr gewährleistet. Gleichzeitig sollte ein Komposter keinen Boden haben und nicht auf Beton stehen. Auf durchlässiger Erde können Kleinstlebewesen eindringen, die für die Zersetzung der Abfälle wichtig sind. Ein Drahtgitter unter dem Kompost hält unerwünschte Besucher wie Mäuse fern.

Es wird zwischen drei Arten von Kompostern unterschieden.

  • Schnellkomposter: In einem fast geschlossenen System verrotten die Abfälle relativ schnell.
  • Thermokomposter: Durch eine zusätzliche Isolierung wird die Wärme im Inneren noch besser gehalten und die Verrottung geht schneller voran.
  • Offene Komposter: langsamere Kompostierung, aber eine sehr gute Luftzufuhr.

 

Optimal für einen Garten sind 3 Kompostbehälter. Dabei werden im Ersten die Materialien kontinuierlich aufgefüllt. Im Zweiten findet die Verrottung statt und im Dritten steht der gereifte Kompost für Ihren Garten zur Verfügung. Oft ist aber nicht ausreichend Platz und es passen nur ein oder zwei Behälter in den Garten. In diesem Fall sollten Sie einen Komposter wählen, bei welchen Sie unter das gereifte Substrat entnehmen können. Achten Sie darauf, dass dieser stabil ist. Bei zu dünnen Wänden kann es passieren, dass die Entnahmeklappen sich nicht öffnen und vor allem nach der Entnahme nicht schließen lassen.

Schnellkomposter
Schnellkomposter verwandelt Gemüseabfälle in nur wenigen Wochen in einen hochwertigen Kompost.

Kompostierbare Abfälle

Viele Garten- und Haushaltsabfälle können Sie für Ihren Kompost nutzen. Einige Punkte müssen Sie dabei jedoch berücksichtigen. So dürfen auf keinen Fall gekochte oder gebratene Küchenabfälle oder Teile von Pflanzen, die mit Pilzen, Viren oder Bakterien befallen sind, genutzt werden. Haben Sie keine Sorgen, wenn Sie Teile von giftigen Pflanzen kompostieren. Durch die Verrottung werden auch die Giftstoffe zersetzt.

Kompostierbare Abfälle

Geeignet Bedingt geeignet* Ungeeignet
Rohe Obst- und Gemüsereste Herbstlaub Gekochte Küchenabfälle
Kaffeesatz inkl. Filtertüte Pappe und Papier Kranke Pflanzenteile
Rasenschnitt Baumschnitt, Laubbaum Baumschnitt Koniferen
Wurzeln und Erde Staudenreste Schalen von Zitrusfrüchten
Stroh Holzasche Wurzelunkräuter
Fallobst Blühende Unkräuter
Rohe, fleischlose Essensreste Kohleasche
Katzenstreu
Fleisch
Plastik, Metall, Steine

*Einige Abfälle sind nur bedingt geeignet.

  • Achten Sie bei Herbstlaub auf die Baumart. Laub von Walnuss, Eiche oder Buche verrottet sehr schlecht. Deshalb darf dieses nicht in den Komposter.
  • Baumschnitt von Laubbäumen kann sehr gut kompostiert werden, wenn er vorher gehäckselt wurde.
  • Staudenreste mit härteren Stängeln sollten Sie ebenfalls vorher zerkleinern.
  • Papier und Pappe dürfen nur unbedruckt und ungebleicht und in geringen in den Komposter. Druckerfarben erhalten Mineralöle, die durch den Kompost dann in den Garten gelangen.
  • Holzasche enthält viele wichtige Mineralstoffe. Sie darf auf den Komposter, wenn sie von unbehandeltem, naturbelassenem Holz stammt. Da Holzasche sehr basische ist, nehmen Sie immer nur eine kleine Menge davon und achten Sie auf die gleichmäßige Verteilung.
Unbehandelte Küchenabfälle
Luft und Wärme und geeignete Portion Feuchtigkeit sind wichtig für das Eregbnis.

Befüllen und Pflege des Komposts

Voraussetzung für das Verrotten der Abfälle sind Sauerstoff, Feuchtigkeit und Wärme. So können die Bakterien gut überleben. Stellen Sie Ihren Komposter an einem halbschattigen Platz auf. Für das Befüllen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Sie schichten regelmäßig gut durchlässige Materialien wie Häcksel oder Stroh mit feuchten Materialien übereinander. Dies bedeutet, dass eine gewisse Vorratshaltung für Ihre Abfälle notwendig ist. Bei der zweiten Variante werden die Abfälle so auf den Kompost gegeben, wie sie anfallen. Dadurch kann sich allerdings der Kompost verdichten und zu wenig Sauerstoff vorhanden sein. In diesem Fall müssen Sie den Kompost mindestens einmal pro Jahr umschichten.

Weiterhin müssen Sie auf den pH-Wert achten. Kompostieren Sie viele saure Materialien wie Laub oder Rasenschnitt, müssen Sie dies mit Algenkalk oder Holzasche ausgleichen. Falls Sie viel trockenes Material eingebracht haben oder es im Sommer zu trocken wird, gießen Sie Ihre Rotte.

Wenn der Kompost nicht verrottet – Kompostbeschleuniger

Steht Ihr Kompost nicht an einem passenden Standort oder ist zu einseitig befüllt, läuft die Verrottung häufig sehr langsam. Der Kompost kann auch anfangen zu stinken. Bevor Sie zu Kompostbeschleunigern greifen, versuchen Sie zunächst bessere Voraussetzungen zu schaffen. Möglichkeiten, die Verrottung anzuregen sind:

  • Umsetzen an einen geeigneteren Standort,
  • Anpassen der Zusammensetzung,
  • Kompostbeschleuniger,
  • Impfen mit reifem Kompost,
  • Aufbringen von Pflanzenjauche.

 

Bevor Sie zu Kompostbeschleunigern greifen, informieren Sie sich über das gewünschte Produkt. Die klassischen Varianten werden von vielen Makroorganismen wie Würmern oder Asseln nicht vertragen. Nutzen Sie deshalb besser Bio-Produkte ohne tierische Zusätze, Flüssig-Komposter mit Mikroorganismen oder stellen Sie selbst einen Kompostbeschleuniger aus Hefe und Wasser her.

Eigener Kompost
Nichts ist besser als die selsbt gemachte Kompost-Erde.

Ausbringen des Komposts

Die beste Zeit, um den Kompost auszubringen, ist das zeitige Frühjahr. Bevor Sie Gemüse im Freiland säen oder Ihre vorgezogenen Pflanzen in die Beete setzen. Je nach Bodenbeschaffenheit graben Sie den Kompost unter oder arbeiten Sie ihn mit einem Kultivator in den Boden ein. Im Hochbeet füllen Sie den Kompost als vorletzte Schicht vor der Pflanzerde auf.

Komposterde für die Anzucht von Gemüse
Selbst gemachter Kompost ist eine hervorragende Erde für die Anzucht von Gemüse.

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