Sie möchten Tomaten pflanzen und zu Hause anbauen? Wir helfen Ihnen bei dem Anbau. Generell ist die Tomatenpflanze in der Anzucht und Pflege nicht so anspruchsvoll wie ihr Ruf. Dennoch müssen Sie einiges berücksichtigen, um das Lieblingsgemüse in Deutschland selbst im Garten oder auf dem Balkon anzubauen. Beachten Sie bereits bei der Auswahl der Sorten und der Planung die richtigen Tipps, können Sie sich über eine erfolgreiche Ernte freuen. Es gibt nur wenige Parameter zu bedenken. Wir zeigen Ihnen wie es gut gelingt und Sie sich über eine erfolgreichen Tomaten-Ernte freuen werden.

Tomaten pflanzen
Die meisten Tomaten benötigen eine Rankhilfe.

Tomaten gehören zu den Sonnenanbetern unter dem Gemüse. Deshalb ist ein vollsonniger Standort im Garten am besten für das Gedeihen der Pflanzen. Einige Sorten akzeptieren auch einen nur sonnigen Standort gut. Weiterhin benötigt das Gemüse einen durchlässigen Boden, da es keine Staunässe verträgt. Da Tomaten als Starkzehrer viele Nährstoffe benötigen, muss der Boden in Ihrem Garten gut gedüngt sein. Kostengünstig gelingt das mit eigenem Kompost. Bedenken Sie das schon beim Tomaten pflanzen im vornherein.

Der Standort Ihrer Tomaten sollte möglichst windgeschützt liegen. Die Schale der Tomaten platzt bei Regen schnell auf. Deshalb kann je nach Sorte die Anzucht im Gewächshaus oder unter einem Tomatendach notwendig sein. Freilandtomaten hingegen benötigen keinen Regenschutz.

Im Frühling mit der Aussaat beginnen

Tomatenpflanzen haben eine lange Wachstumsperiode und sind gleichzeitig frostempfindlich. Deshalb müssen die Pflanzen im Haus oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Nutzen Sie für Ihre Anzucht am besten Bio-Saatgut, da es samenfest und widerstandsfähiger ist. Achten Sie dabei aber auf die Kennzeichnung Demeter oder Bioland. Für die Aussaat bereiten Sie kleine Schälchen oder Anzuchttöpfe vor und füllen diese mit Anzuchterde. Drücken Sie ein etwa 1 cm tiefes Loch in die Erde und legen Sie das Samenkorn hinein. Anschließend bedecken Sie das Loch vollständig mit Erde und gießen diese vorsichtig.

Damit die Samen quellen und keimen, benötigen diese Wärme und Feuchtigkeit. Hierfür bedecken Sie die Samen oder stellen die Anzuchttöpfe in ein Minigewächshaus auf der Heizung. Die Keimtemperatur des Gemüses liegt zwischen 18 und 25 °C. Haben die Pflänzchen das erste Blattpaar nach den Keimblättern ausgebildet, werden sie einzeln in Töpfe pikiert.

Junge Tomatenpflanzen
Tomaten sind ein typisches Gemüse für die Voranzucht.

Tomaten auf dem Balkon pflanzen

Auch auf dem Balkon können Sie erfolgreich Tomaten pflanzen und Ihren Naschgarten umsetzen. Wählen Sie dazu am besten kleinwüchsige oder speziell für die Balkonkultur gezüchtete Sorten. Unabhängig, ob Balkonhochbeet oder Pflanztopf schaffen Sie für die Tomaten einen sonnigen, windgeschützten Platz.

Da Tomatenpflanzen Tiefwurzler sind, benötigen diese einen möglichst tiefen Topf oder Hochbeeteinsatz. Wichtig ist vor allem eine untere Drainageschicht aus kleinen Kieseln, um Staunässe zu vermeiden. Dann setzen Sie die Pflanzen in den Topf oder Behälter und füllen mit Tomatenerde oder Gemüseerde auf. Gießen Sie ihre Gemüsepflanzen auf dem Balkon vorsichtig. Speziell für Balkonpflanzen hat sich flüssiger Bio – Dünger bewährt.

Richtig gießen

Tomatenpflanzen speichern Feuchtigkeit in ihren Wurzeln, welche bei Staunässe schnell faulen. Im Freiland sollte die Erde einmal täglich kontrolliert werden. Ist die Oberfläche gut abgetrocknet, gießen Sie die Pflanzen möglichst mit kalkarmem Wasser. Hierzu eignet sich aufgefangenes Regenwasser aus einer Tonne. Alternativ können Sie eine Gießkanne füllen und längere Zeit stehen lassen, sodass sich der Kalk unten absetzen kann.

Eine Tomatenpflanze darf nicht von oben gegossen werden, denn Feuchtigkeit auf den Blättern würde die Bildung von Pilzen wie Braunfäule begünstigen. Gießen Sie direkt über der Erde mit etwas Abstand zum Stängel.

Tomatenpflanzen gießen
Beim Gießen bitte kein Wasser auf die Pflanze.

Die richtige Portion Dünger

Tomatenpflanzen benötigen als Starkzehrer viele Nährstoffe, vor allem Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium. Wenn Sie das Beet vorher mit Hornspänen oder Kompost gedüngt haben, ist etwa 4 Wochen nach dem Pflanzen die erste Düngergabe notwendig. Hierfür eignen sich spezielle Tomaten-Bio-Dünger. Hornmehl, Vinasse aber auch Brennnesseljauche können ebenfalls genutzt werden, decken jedoch meist nicht das gesamte Spektrum der Nährstoffe ab. Einen guten Universaldünger können Sie sich auch aus 3 Teilen Kaffeesatz, 5 Teilen Hornspänen und 1 Teil Magnesiumsulfat selbst mischen.

Tomaten ernten

Damit Ihre Tomatenernte gut ausfällt, müssen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig ausgeizen. Dabei werden die Seitentriebe vom Stängel der Pflanze entfernt, da sie nur Blätter und keine Früchte ausbilden. Somit kann die Pflanze am Haupttrieb kräftigere Früchte ausbilden. Bei Freilandtomaten wird dadurch zusätzlich das Abtrocknen der Blätter erleichtert und somit Pilzbefall vorgebeugt.

Tomaten ausgeizen

Wild- und Buschtomaten werden nicht ausgegeizt, da diese auch an den Seitentrieben Früchte tragen. Prüfen Sie wöchentlich Ihre Pflanzen und entfernen Sie die Treiben, wenn diese möglichst klein sind. Sind Ihre Pflanzen gewachsen, ist es unerlässlich, diese an einem Stab festzubinden. Dadurch verhindern Sie, dass die Stängel umknicken. Prüfen Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Braunfäule. Sollte eine Pflanze davon betroffen sein, handeln Sie schnell. Entsorgen Sie am besten die gesamte Pflanze im Hausmüll, bevor andere Stauden infiziert werden.

Grüne Tomaten

Unreife Tomaten enthalten an den grünen Stellen Solanin, welches in höheren Mengen zu Magen- und Darmbeschwerden führt. Bei gelben und roten Tomaten ist es leicht, den Reifestatus zu beurteilen. Bei gestreiften und grünen Tomaten nutzen Sie einen Drucktest. Nehmen Sie die Tomate in die Hand und probieren Sie, ob diese nachgibt. Ist dies der Fall, können Sie die Tomate ernten. Hierzu kneifen Sie mit den Fingerspitzen an der Verdickung des Stiels oberhalb der Kelchblätter die Frucht ab. Alternativ schneiden Sie die Tomaten vorsichtig mit der Schere ab, ohne die weitere Ernte zu beschädigen.

Tomaten Sorten

Die Vielfalt der Tomatensorten ist sehr groß. Unterschieden werden kann nach Größe, Form, Farbe und Geschmack. Für den eigenen Gemüsegarten ist daneben auch noch die Wuchsform von entscheidender Bedeutung. Eine gemischte Einteilung nach Wuchsform und Größe wird heute häufig genutzt.

Stabtomaten
Stabtomaten benötigen eine Rankhilfe als Stütze

Stabtomaten

Diese Gemüsesorte wächst während der gesamten Anbauzeit in die Höhe und erreicht bis zu 2 Meter Länge. Die Pflanzen müssen mit Stäben gestützt und daran angebunden werden. Für eine optimale Ernte müssen Sie diese Sorten regelmäßig ausgeizen. Für Ihre Mühe werden Sie mit einer reichhaltigen Ernte aus großen Früchten belohnt. Stabtomaten gibt es in den gängigen Farben grün, gelb und rot sowie mit Streifen.

Strauchtomaten

Busch- und Strauchtomaten wachsen deutlich in die Breite, werden dafür aber nicht so hoch. Häufig bietet diese Tomatensorte eine etwas geringer Ernte mit kleineren Früchten. Von Vorteil ist jedoch, dass diese Pflanzen weniger Pflege benötigen, da das Ausgeizen und das häufigere Hochbinden entfallen. Durch den langen Erntezeitraum der Buschtomaten betreiben Sie Ihren Naschgarten sogar von Ende Juli bis in den Herbst hinein. Buschtomaten werden meist in Rot oder Gelb gepflanzt.

Fleischtomaten

Sie sind die Allrounder in der Küche, die großen ca. 200 Gramm schweren Früchte mit den wenigen Kernen. Fleischtomaten wachsen wie Stabtomaten aufrecht und werden regelmäßig hochgebunden. Sie sollten ebenfalls ausgegeizt werden, um zu starke Blattbildung zu vermeiden. Aufgrund der schweren Früchte muss hier sehr vorsichtig vorgegangen werden. Fleischtomaten reifen eher langsam und werden meist im August geerntet.

Cocktail – und Cherrytomaten

Die Cocktail- und Cherrytomaten sind deutlich kleiner als klassische Salattomaten. Aufgrund des leicht süßlichen Geschmacks sind sie besonders als Nasch- und Snacktomaten beliebt. Für beide Tomatensorten ist ein Ausgeizen nicht zwingend erforderlich, es fördert allerdings die Größe der Früchte. Unabhängig davon müssen die Pflanzen an einen Stab nach oben gebunden werden.

Wildtomaten

Die Cocktail- und Cherrytomaten sind deutlich kleiner als klassische Salattomaten. Aufgrund des leicht süßlichen Geschmacks sind sie besonders als Nasch- und Snacktomaten beliebt. Für beide Tomatensorten ist ein Ausgeizen nicht zwingend erforderlich, es fördert allerdings die Größe der Früchte. Unabhängig davon müssen die Pflanzen an einen Stab nach oben gebunden werden.

Gardeus Tipp
Achten Sie bei der Auswahl der Sorten vor allem auf Freilandtomaten. Diese sind sehr robust und können natürlich auch im Gewächshaus oder dem Folientunnel gepflanzt werden. Wir haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht und pflanzen nur noch Freilandtomaten. Die Vielfalt ist größer als man denkt.

Tomaten Kalender

 Aussaat Haus
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 Ins Freiland
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 Ernte
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Tomaten Steckbrief

Aussat

Nicht zu früh, da sonst die Keimlinge vergeilen! Ideal ist Mitte März bis Mitte April zu Hause an einem hellen Ort.

Keimung

Keimung nach 10-14 Tagen bei 20-24 Grad Celsius. Aussaaterde feucht halten. Sobald die Keimblätter sichtbar sind, nur noch 18-20 Grad Celsius. Pikiert wird sobald sich die ersten Laubblätter zeigen. Dabei nicht am Stengel greifen!

Kultur

Jungpflanzen nach dem Pikieren, ab Mai abhärten bevor sie nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden. Früher nur in Folientunnel oder Gewächshaus.

Standort

Sonnig, windgeschützt und Überdacht. Nährstoffreicher Boden benötigt da Starkzehrer. Keine Staunässe. Freiland-Sorten sind robuster gegenüber Feuchtigkeit.

Ernte

Meistens Mitte/Ende August. Sobald die Grundfarbe der Tomate, je nach Sorte, erreicht ist.

Verwendung

Als Frucht, Salat, Sossen, gegrillt oder gebraten, auch zum Einmachen (Gewürzsud).

Tipp

Nicht zu früh mit der Aussat anfangen. Langsam abhärten sonst gibt es Sonnenbrand auf den Blättern. Nicht neben Kartoffeln und Gurken pflanzen. Unbedingt Samenfestes Saatgut nehmen und auf Freilandtomaten zugreifen.

Tomaten Mischkultur

Tomaten gute Nachbarn Tomaten schlechte Nachbarn
Basilikum Erbsen
Buschbohne Fenchel
Gartenkresse Gurken
Karotte/Möhre Kartoffeln
Knoblauch Rotkohl
Kohl
Kohlrabi
Petersilie
Radieschen
Ringelblumen
Radieschen
Salate
Schnittlauch
Sellerie
Spinat
Zwiebel

Fragen & Antworten

Wann sollte man Tomaten pflanzen?

Nach den Eisheiligen, Mitte Mai ist nicht mehr mit Nachfrösten zu rechnen. Deshalb ist das der optimale Zeitpunkt, Ihre Jungpflanzen ins Freiland oder auf den Balkon zu setzen.

Wie werden Tomaten eingepflanzt?

Graben Sie im Gemüsebeet das Pflanzloch etwas größer als als der bisherige Topf. Anschließend setzen Sie die Tomatenpflanze möglichst tief in den Boden und füllen das Pflanzloch bis oben mit Erde auf. Die Pflanze bildet am Stängel zusätzliche Wurzen, wodurch die Standfestigkeit erhöht wird.

Was ist die geeignete Erde?

Tomaten brauchen einen gut durchlässigen Boden mit vielen Nährstoffen. Im Freiland eignet sich besonders die Durchmischung mit Kompost vor der Bepflanzung oder die rechtzeitige Düngung mit Hornspänen. Alternativ ist auch eine Gründüngung im Garten vor der Pflanzung vorteilhaft. Im Handel erhältliche Tomatenerde für die Anzucht im Topf sollten sie möglichst in Bioqualität und torffrei kaufen.

Wann sollte gedüngt werden?

Spätestens ab der Blüte sollten Sie alle zwei Wochen mit einem kaliumhaltigen Tomaten-Bio-Dünger die Pflanzen versorgen. Natürlich geht es auch mit Brennesseljauche oder wie oben beschrieben mit dem selbstgemachten Universaldünger.

Was sind gute Nachbarn von Tomaten?

Tomaten profitieren von einer Mischkultur, bei der ausgewählte Gemüsesorten in einem Beet zusammen wachsen. Perfekt geeignet sind hierfür Basilikum und Petersilie, die gegen Blattläuse unterstützen. Gute Nachbarn sind ebenfalls Zwiebeln, Lauch und Knoblauch vertreiben, da sie weiße Fliegen und teilweise sogar Wühlmäuse abschrecken. Ringelblumen vertrieben Nematoden und ziehen Insekten für die Bestäubung an.

Welche Pflanzen vertragen sich nicht mit Tomaten?

Wählen Sie keine Nachbarn aus der gleichen Pflanzenfamilie und berücksichtigen Sie den Bedarf der jeweiligen Pflanzen. Besonders Gurken, Kartoffeln, Erbsen und Fenchel sind nicht als Nachbarn geeignet.

Kann man Tomaten auch im Kübel anbauen?

Das geht ohne Probleme. Auch deshalb ist der Anbau von Tomaten so beliebt, weil diese selbst in Töpfen, Bottichen und Wannen angebaut werden können. Bedenken Sie aber immer, dass die Tomate ein Tiefwurzler ist und der Pflanztopf nicht zu klein sein darf. Grundsätzlich eine Tolle Pflanze die auch auf einem Balkon wunderbar zu kultivieren ist.

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