Sie haben liebevoll Ihre Kartoffeln vorgekeimt und in die vorbereitete Erde gelegt und hoffen jetzt auf eine gute Ernte. Auch wenn Kartoffeln als pflegeleicht gelten, ist die Arbeit nach dem Pflanzen der Knollen nicht erledigt. Für ein gutes Wachstum und viele gesunde Knollen sind Pflege und Beobachtung notwendig.

Kartoffelpflanzen mit Blüten
Die Blüte der Kartoffelpflanze ist auch etwas für das Auge.

Pflege der Kartoffeln

Kartoffeln gehören zu den Starkzehrern und benötigen viel Stickstoff zum Wachsen. Haben Sie die Anbaufläche nicht bereits vor dem Setzen der Kartoffeln gedüngt, sollte diese spätestens danach mit Nährstoffen versorgt werden. Hierfür eigenen sich neben Kompost auch Hornspäne und Hornmehl. Am sonnigen Standort benötigen Kartoffeln einen feuchten Boden. Wässern Sie Ihre Pflanzen regelmäßig, aber vermeiden Sie unbedingt Staunässe, die bei schwereren Böden schnell auftritt. Gießen Sie möglichst am Vormittag damit die Erde im Laufe des Tages oberflächlich abtrocknen kann, Staunässe und Feuchtigkeit an den Kartoffelpflanzen birgt die Gefahr von Pilzkrankheiten.

Krankheiten und Schädlinge

Achten Sie regelmäßig darauf, dass Ihre Kartoffeln keine Krankheit durch Pilze, Bakterien oder Viren erleiden. Die folgenden Probleme treten am häufigsten auf:

  • Kraut- und Knollenfäule: Diesen Pilz erkennen Sie daran, dass die Blätter braune Flecken und auf der Unterseite einen weißen Belag aufweisen und später absterben. Entfernen Sie das betroffene Kraut, bevor der Pilz die Knollen befällt. Das Kraut dürfen Sie nicht in den Kompost geben, sondern müssen Sie über den Hausmüll entsorgen.
  • Kartoffelschorf: Der Kartoffelschorf wird ebenfalls von einem Pilz ausgelöst. Die Knollen weisen pockenartige Veränderungen an der Oberfläche auf, welche aber keinen Einfluss auf den Geschmack haben.
  • Erdraupen: Leider erkennen Sie einen Befall mit Erdraupen erst, wenn an den ausgegrabenen Kartoffeln Fraßschäden auftreten. Sie können jedoch vorsorgen. Achten Sie beim Setzen und Anhäufeln auf die bis 5 cm langen, graubraun-glänzenden Raupen der Nachtkäfer, die sich bei Berührung zusammenrollen. Lockern Sie vorbeugend die Erde um die Kartoffeln regelmäßig auf und sammeln Sie die Käfer ein. Bei starkem Befall kann der Einsatz von Nematoden als biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel helfen.
  • Kartoffelkäfer: Kartoffelkäfer fressen das Laub Ihrer Kartoffelpflanzen und verhindern so den weiteren Wuchs von Staude und Knollen. Da Kartoffelkäfer in der Erde überwintern, ist die Einhaltung der richtigen Fruchtfolge wichtig. Sie können auch mit Kapuzinerkresse und Rettich in Mischkultur den Käfer vertreiben. Ebenso ökologisch unbedenklich ist das regelmäßige Absammeln der Käfer und der Einsatz von Pfefferminztee oder Brennnesseljauche.

 

Neben den aufgeführten Themen können auch andere Krankheiten und Schädlinge Ihre Kartoffelernte gefährden. Diese treten jedoch selten auf und können hier nachgeschlagen werden.

Kartoffelkäfer auf Kartoffelpflanzen
Früher oder späterhin jeder Gärtner mit dem Kartoffelkäfer zu tun.

Anhäufeln der Erde

Die Kartoffelpflanze bildet auch oberhalb der Mutterknolle neue Wurzeln und somit auch neue Kartoffeln aus. Werden diese der Sonne ausgesetzt, bildet sich Solanin. Die Kartoffeln werden grün und dürfen nicht mehr verzehrt werden.

Um dies zu vermeiden, müssen Sie Ihre Kartoffeln während des Wachstums mindestens zweimal anhäufeln. Sind die ersten Triebe maximal 15 cm gewachsen, häufeln Sie das erste Mal an. Zum Anhäufeln ziehen Sie mit einer Hacke die Erde zwischen den Reihen auf die Pflanzen. Führen Sie dies von beiden Seiten solange aus, bis die Triebe etwa zur Hälfte mit Erde bedeckt sind. Gleichzeitig entfernen Sie auch das Unkraut. Diese Arbeit sollten Sie jeweils durchführen, wenn das Kraut weitere 20 cm über der aufgehäufelten Erde gewachsen ist.

Angehäufte Kartoffelpflanze
Für ein gutes Wachstum und eine gute Erde sollte man die Pflanzen etwas anhäufeln.

Ernte der Kartoffeln

Nach etwa 3 Monaten können Sie Ihre Kartoffeln ernten, dann beginnt die Ruhepause der Pflanzen. Die Ruhepause der Kartoffelpflanzen erkennen Sie daran, dass die Blätter gelb und welk werden. Verdorrt dann das Kraut, ist der richtige Zeitpunkt für die Ernte. Frühkartoffeln sind je nach Vorbehandlung im Juni bis Anfang Juli reif.

Für die Ernte sollten Sie einen trockenen Tag wählen, an dem der Boden etwas angetrocknet ist. Lockere und trockene Erde erleichtert die Arbeit. Prüfen Sie zunächst an einer Pflanze, ob Ihre Kartoffeln tatsächlich schon reif sind. Dazu ziehen Sie leicht an den oberirdischen Teilen der Pflanze und hebeln diese mit der Grabegabel raus. Anschließend prüfen Sie die Schale der Knollen. Ist diese abriebfest und können Sie das Kraut leicht entfernen, sind die Kartoffeln reif und Sie können die weiteren Pflanzen ausgraben.

Verzehren Sie Ihre Frühkartoffeln ohne längere Lagerung. Spätkartoffeln können Sie am besten an einem kühlen, trockenen Standort in trocknen Holzstiegen mit Papierbedeckung lagern.

Kartoffelernte
Die Grabegabel eignet sich bestens für die Ernte von Kartoffeln.
Bunte Kartoffeln
Der Lohn der Arbeit ist die Vielfalt.

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