Kohlweißling, weiße Fliege und Mehltaupilz haben sich in Ihrem Garten sattgefressen und Ihre Ernte fällt mager aus? Planen Sie Ihren Garten besser in Mischkultur, um den Griff zum Insektizid zu vermeiden. Durch die richtige Planung erhalten Ihre Gemüsepflanzen gute Nachbarn. Die helfen ihnen beim Wachstum und im besten Fall sogar gegen die lästigen Schädlinge.

Grundlagen der Mischkultur

Die Idee der Mischkultur stammt aus der Natur. Dort finden sich keine Monokulturen, sondern eine bunte Artenvielfalt. Unsere Vorfahren nutzten seit Generationen im Bauerngarten die Vorteile. Dabei werden gezielt Gemüsesorten in das gleiche Beet gepflanzt, die miteinander harmonieren. Grundlage der Mischkultur ist, dass die Pflanzen über Botenstoffe kommunizieren. Dies geschieht sowohl über die Wurzeln als auch durch die Luft. Im besten Fall schützen sie sich sogar gegenseitig gegen vor schädlichen Insekten, Pilzen und Bakterien. Im Gegensatz dazu gibt es auch Kombinationen von Pflanzen, die sich im Wuchs negativ beeinflussen. Sie müssen deshalb getrennt voneinander angebaut werden.

Zwiebeln nach der Ernte
Die Zwiebel ist ein guter Helfer gegen Pilzerkrankungen und bei Schädlingsbefall.

Vorteile der Mischkultur

Es gibt bei der Planung eines Gemüsebeetes sehr viele Punkte zu berücksichtigen. Da scheint die Mischkultur nur weitere Herausforderungen mit sich zu bringen. Wenn Sie sich jedoch mit diesem Thema beschäftigen, merken Sie schnell, dass es sehr viele Vorteile mit sich bringt.

  • Wenn Sie Gemüse mit unterschiedlicher Wurzeltiefe auf einem Beet unterbringen, können Sie sehr viel Platz im Beet sparen.
  • Durch die dichtere Bepflanzung wird der Boden besser beschattet und Sie müssen weniger gießen.
  • Werden anfällige Pflanzen mit ihren Helferpflanzen in einem Beet kombiniert, können sie sich gegenseitig vor Schädlingen schützen.

Pflanzpartner richtig kombinieren

Bei der Zusammenstellung der Beetpartner sollten Sie sich zunächst an den Pflanzenfamilien orientieren. Gemüse der gleichen Familie dürfen Sie nicht in ein gemeinsames Beet pflanzen. Achten Sie bei der Planung aber auch auf die sonstigen Ansprüche der Pflanzen. Das häufig beschworene Pflanzenpaar von Möhren und Zwiebeln zeigt die Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung. Aufgrund des sehr unterschiedlichen Wasserbedarfs ist diese Kombination als Mischkultur nur bedingt geeignet. Wählen Sie stattdessen lieber Lauch. Berücksichtigen Sie also neben der Auswahl der Pflanzfamilien gezielt die Ansprüche der ausgewählten Nachbarpflanzen. Hier finden Sie eine Tabelle, welche Gemüsesorten am besten zueinander passen.

Salat und Wurzelpetersilie Mischkultur
Flachwurzler (Salat) und Tiefwurzler (Wurzelpetersilie) ergänzen sich bei der Wasser- und Nährstoff-Aufnahme.

Mischkultur früher

Früher stand in Bauern- und Klostergärten die Selbstversorgung im Vordergrund. Es wurden bevorzugt Gemüse und Kräuter für den eigenen Bedarf angebaut. Trotzdem wurden zusätzlich Blumen mit einbezogen, die neben dem Schmuck auch dem Pflanzenschutz dienten. Einige Pflanzen wie Studentenblumen (Tagetes) und Ringelblume wirken für Gemüse als Helferpflanzen. Zusätzlich können Sie diese Blumen oft noch als Gründünger verwenden. Gemäß dieser alten Tradition sollten auch Sie Ihre Mischkulturen mit blühender Pracht schmücken.

Wirkung Pflanzen Helferpflanzen

Helferpflanzen Pflanzen Wirkung
Basilikum, Beinwell, Dost, Kamille, Malve, Schafgarbe, Thymian allgemein gesunderhaltend, ertragssteigernd, wachstumsfördernd
Basilikum, Petersilie Basilikum, Petersilie aromaverbessernd, wachstumsfördernd
Dill Gurken
Knoblauch Erdbeeren
Kümmel Kartoffeln
Dill, Ehrenpreis allgemein fördert die Keimung
Bärlauch, Knoblauch Erdbeeren gegen Pilzerkrankungen
Zwiebel, Basilikum Gurken
Meerrettich, Salbei, Taubnessel Kartoffeln
Johannisbeeren Wermut
Lauch, Petersilie Tomaten
Brennnessel, Lavendel, Knoblauch Heilkräuter steigert Produktion der äth. Öle
Borretsch, Dill, Eberraute, Lavendel, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Thymian, Tomaten, Ysop Alle Kohlarten vertreibt Kohlweißling
Ringelblume, Sonnenhut, Tagetes allgemein vertreibt Fadenwürmer (Nematoden)
Bohnenkraut, Kapuzinerkresse Bohnen, Salat vertreibt Blattläuse
Kerbel, Kapuzinerkresse Salat
Schnittlauch, Zwiebel, Lauch Möhren vertreibt Möhrenfliege
Tagetes, Phacelia Kartoffeln Irritiert Kartoffelkäfer
Tagetes allgemein Vertreibt weiße Fliege

Ein zusätzlicher Vorteil dieser Mischkultur ist, dass die Blumen nützliche Insekten in den Garten bringen. Hierzu gehören sowohl Bestäuber, die für die Ernte wichtig sind, als auch Fressfeinde der Schädlinge.

Konkretes Vorgehen

Wenn Sie noch kein Gartenprofi sind, kann die Planung eines Gemüsebeets schnell den Kopf rauchen lassen. Gehen Sie zunächst von Ihrem bereits geplanten Gemüse aus. Planen Sie die Beete gemäß den Standortbedingungen und berücksichtigen Sie dabei den Fruchtwechsel. Anschließend prüfen Sie Ihre Planung auf noch nicht untergebrachte Pflanzen und mögliche Mischkulturen. Füllen Sie nun die Beete mit dem noch ungeplanten Gemüse gemäß der Abbildung zu den guten und schlechten Nachbarn. Anschließend ergänzen Sie die Helferpflanzen wie Blumen und Kräuter.

Wenn Sie erstmal Erfahrung damit gesammelt habne, geht die Planung in den Folgejahren sehr schnell von der Hand.

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