Ihre ausgesäten Tomaten sind gut gekeimt, aber stehen jetzt zu eng beieinander? Dann ist jetzt Tomaten pikieren angesagt, also das Vereinzeln der Keimlinge, der zweite Schritt bei der Anzucht. Werden Ihre Tomaten nicht vereinzelt, nehmen diese sich gegenseitig Platz und Licht. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Tomatenpflanzen richtig pikieren.

Wann Sie Tomaten pikieren sollten

Sie sollten Ihre Tomaten pikieren, wenn diese nach den Keimblättern das erste Paar Laubblätter ausgebildet haben. Dann sind die Wurzeln noch klein genug, um auch eng zusammenstehende Pflanzen zu trennen. Ungefähr drei Wochen nach der Aussaat sind die Keimlinge meist so weit.

Vorbereitung zum Pikieren von Tomaten

Wenn Sie Ihre Sämlinge pikieren, sind diese noch sehr empfindlich. Insbesondere die dünnen Stiele können sehr leicht umknicken, wodurch die Pflänzchen dauerhaft geschädigt werden. Da sie beim Vereinzeln ein gutes Fingerspitzengefühl brauchen, nutzen Sie keine dicken Gartenhandschuhe. Arbeiten Sie besser ohne Handschuhe oder mit dünnen Latexhandschuhen. Wichtig! Nicht an die Stile quetschen oder berühren. Fassen Sie die Jungpflanzen nur an den Blättern.

Für das Pikieren benötigen Sie:

 

Damit Ihre Pflänzchen das Pikieren gut überstehen, sollten sie diese vorher etwas wässern. Wählen Sie nur gesunde und kräftige Keimlinge aus. Als Substrat nutzen Sie weiterhin Anzuchterde. Dadurch werden die Tomatenpflanzen zur Wurzelbildung angeregt.

Tomaten pikieren
Beim pikieren der Tomaten ist es wichtig, die Tomatenpflanzen nur an den Blättern zu berühren.

Tomaten pikieren in 4 Schritten

Wenn Sie bei dieser Arbeit noch ungeübt sind, nehmen Sie sich Zeit. Wählen Sie zum Pikieren keinen sonnigen, warmen Platz aus, damit die Wurzeln der empfindlichen Jungpflanzen nicht austrocknen. Halten Sie die Pflanze nur vorsichtig an den Keimblättern.

  1. Füllen Sie mehrere Töpfe mit Erde und formen Sie mit dem Pikierstab ein tiefes Loch, in das die Tomaten anschließend gepflanzt werden.
  2. Hebeln Sie mit dem Löffel die Pflänzchen aus der Erde, wobei möglichst alle Wurzeln vollständig erhalten bleiben sollten.
  3. Setzen Sie die Jungpflanzen in den vorbereiteten Topf mit Erde. Dabei dürfen die empfindlichen Stängel nicht abknicken.
  4. Pflanzen Sie die Keimlinge am besten so tief ein, dass der Stängel bis kurz unter die Keimblätter mit Erde bedeckt ist. Dadurch bilden sich neue Wurzeln, die die Standfestigkeit der Pflanzen erhöhen.

 

Wenn mehrere Sämlinge eng stehen, so entnehmen Sie am besten alle in einem Schritt. Fassen Sie die Pflanzen dann unten an den Wurzeln an und ziehen Sie diese ganz leicht auseinander.

Pikierte Tomaten werden gegossen
Jetzt gilt es die Pikierten Pflanzen täglich zu beobachten. Zu wenig Wasser ist schädlich ebenso wie zu viel.

Pflege der pikierten Pflanzen

Nach dem Pikieren gießen Sie Ihre Jungpflanzen gut an. Anschließend benötigen diese einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Beachten Sie, dass die Erde Ihrer angezogenen Tomatenpflanzen nicht austrocknen sollte. Aber vermeiden Sie Staunässe. Nach etwa 3 Tagen dürfen Ihre Pflänzchen wieder an einen sonnigen Standort umziehen. Fehlt Ihnen ein sonniger Standort im Haus, stellen Sie die Pflanzen lieber an einen hellen, kühleren Platz. Bei zu viel Wärme und fehlendem Licht tritt das sogenannte Vergeilen auf. Das bedeutet, die Pflanze wächst schnell in die Höhe, ohne viele Blattansätze zu bilden. Die Stiele der Tomaten bleiben dünn und knicken leicht ab.

Nach dem Vereinzeln dürfen die Tomaten ab der 4. Woche regelmäßig mit verdünntem Bio-Flüssigdünger gegossen werden. Wählen Sie hierfür eine Verdünnung von 1:20. Bei milden Temperaturen beginnen Sie ab Ende April, Ihre Jungpflanzen für das Auspflanzen abzuhärten. Hierzu stellen Sie diese immer wieder für einige Stunden auf die Terrasse oder auf den Balkon.

Tomaten auf der Fensterbank
Nach dem Pikiere werden die Tomatenpflanzen geschützt weiter kultiviert.

Wann Tomaten ins Freiland pflanzen

Die pikierten Tomatenpflanzen müßen jetzt erstmal sich der neuen Umgebung anpassen und benötigen etwas Zeit um neue Wurzeln zu bilden und sich an andere Lichtverhältnisse anpassen. Wie es aber weiter geht und wie Sie zu einer erfolgreichen Tomaten-Ernte kommen erklären wir in unserem Beitrag Tomaten pflanzen und zu Hause anbauen: So klappt die Ernte.

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